Vor einer Woche sind Smiley und ich aus Ecuador zurückgekehrt und ich sitze gerade in meinem Elternhaus meine obligatorische Quarantäne ab.
Der Blick aus dem Fenster auf die vertrauten Hügel verleiht mir sofort ein heimeliges Gefühl. Wie jeden Herbst seit ich denken kann, sehe ich unzählige Äcker, wo gerade einige Tonnen Zuckerrüben geerntet wurden. Vor ein paar Wochen ist die diesjährige Zucker-Produktion in der Zuckerfabrik Frauenfeld angelaufen, die nur drei Kilometer entfernt ist. Sie taucht die Thurgauer Hauptstadt und ihre Umgebung in den so typischen süsslichen Duft, mit dem ich aufgewachsen bin.
Ich gebe zu, es ist bequem und angenehm im Hotel «Mama». Konstanter Wasserdruck aus dem Hahn (und warmes Wasser!) ist auch mal nicht schlecht zur Abwechslung – und das Internet ist verdammt schnell, obwohl es nur eine für Schweizer Verhältnisse sehr langsame 30-Mbit/s-Leitung ist. In Ecuador mussten wir uns in der Regel mit etwa 5 Mbit/s begnügen, was im Alltag aber auch für mich als Software-Entwickler kein Problem ist.
Auch wenn es hier ganz schön ist, kann ich es kaum erwarten, meinen Rucksack wieder zu packen und Neues zu entdecken. Die zweite Corona-Welle, die in Europa gerade zuschlägt, macht selbst aus Ausflügen über die Kantonsgrenze ein scheinbar unmögliches Unterfangen, aber davon sollten wir uns nicht die Reiselust verderben lassen.
Machen wir uns eine gemütliche Zeit zu Hause und nutzen wir sie, um unsere nächste Reise zu planen.
Entgegen dem Sprichwort glaube ich zwar nicht, dass Vorfreude die schönste Freude ist (das effektive Erleben ist schon noch etwas befriedigender!), aber Vorfreude ist sicher besser als gar keine Freude. 🙂
Wie wäre es mit einer Reise nach Ecuador, wenn wir wieder können? Du kannst noch heute mit der Planung beginnen und eine ordentliche Portion Vorfreude geniessen!
Ich zeige dir hier einfach zusammengefasst, was uns unsere neun Monate in Ecuador gekostet haben. In unseren monatlichen Ausgabenberichten findest du all diese Punkte auch – hier habe ich für dich die Ecuador-spezifischen Ausgaben aber herausgepickt und zusammengefasst, damit du dich für dein eigenes Reisebudget besser daran orientieren kannst.
Unser Reisestil
Damit du beurteilen kannst, wie gut unsere Ausgaben zu deiner eigenen Reise passen würden, hier kurz und knackig unser Reisestil:
- Wir sind eher sparsam (gibt aber sicher noch Sparsamere)
- Wir sind gerne langsam unterwegs und bleiben auch mal einige Wochen oder Monate an einem Ort
- Wir buchen keine Pauschalreisen und erkunden einen Ort lieber auf eigene Faust als mit geführten Touren
- Wir sind keine Partygänger (nächsten Monat werden wir auch schon 31!)
- Wir kochen meistens selber und essen eher selten auswärts (vielleicht so ein- bis zweimal pro Monat auswärts)
- Wir übernachten jeweils in Unterkünften, wo eine Küche zur Verfügung steht (aber gerne so „luxuriös“, dass wir die Unterkunft (fast) für uns alleine haben – bis jetzt haben wir beispielsweise noch nie in einem Backpacker-Hostel übernachtet)
„Dank“ Corona war es günstiger, als wir es uns gewünscht hätten
Unsere Ausgaben wären bestimmt etwas höher gewesen, wenn wir uns etwas freier hätten bewegen können. Wir wären etwas mehr mit dem Auto oder Bus durchs Land gereist und hätten vielleicht die eine oder andere zusätzliche Eintrittsgebühr gezahlt, die du in den Ausgaben jetzt nicht finden wirst.
Wir hätten aber sicher nicht jeden Monat mehrere geführte Touren für mehrere hundert Dollar gebucht oder so etwas Verrücktes. Denn: wenn du etwas Zeit und Flexibilität mitbringst, kannst du Vieles auch viel günstiger erleben, als es der Standard-Tourist tut. Statt für viel Geld eine mehrtätige Tour durch den Amazonas zu buchen, hätten wir zum Beispiel eher als Volontäre in dieser Gegend ein Projekt gesucht, und wären so mindestens gleich tief in diese Welt eingetaucht wie bei einer bezahlten Tour.
Übrigens: wenn du für mehrere Monate oder gar Jahre unterwegs bist, dann willst du auch nicht mehr jede Touristenattraktion auf dem Weg mitnehmen. Klar, es gibt eine Handvoll Sachen, die du unbedingt sehen möchtest, aber abgesehen von diesen ist es schon interessant genug, einfach für eine Weile in einem neuen Ort zu leben und in die Kultur einzutauchen. Ein zu straffes Programm über diese lange Dauer würde dich eher ausbrennen.
Also, genug geplappert, let’s go!
Unsere Ausgaben in 9 Monaten Ecuador
Sooo, die folgende Tabelle listet alle Kosten auf, die für uns in Ecuador angefallen sind.
Ich habe dabei nur die Punkte berücksichtigt, die Anika und mich betrafen. Alle Ausgaben, die für unseren neuen Buddy (den adoptierten Strassenhund «Smiley») oder die anderen Hunde anfielen, habe ich hier ignoriert. Auch habe ich hier die Kosten ignoriert, die während dieser Zeit in Europa anfielen – beispielsweise die alten europäischen Handyverträge, die wir in Ecuador nicht nutzten, oder unsere Schweizerische Krankenversicherung.1
Und wow, dass Ecuador günstig ist, haben wir ja gemerkt, aber dass wir so wenig für das Leben in Ecuador ausgaben, hat mich schon etwas überrascht – Corona-Lockdown hin oder her.
Von Januar bis Juni waren wir beide gemeinsam in Ecuador (gekennzeichnet mit „A + R“). Anika ist dann wegen einer Familienangelegenheit nach Deutschland geflogen und von Juli bis September war ich alleine dort (gekennzeichnet mit „R“).
Die letzte Spalte zeigt den Durchschnitt pro Monat pro Person (also das Total geteilt durch 15; sechs Monate waren wir zu zweit da und drei Monate war ich alleine).
Du kannst die Tabelle horizontal scrollen, wenn du sie auf deinem Smartphone anschaust und nicht alle Spalten siehst.
Jan A+R | Feb A+R | Mar A+R | Apr A+R | Mai A+R | Jun A+R | Jul R | Aug R | Sep R | Total | Ø p. Monat p. Pers. | |
Wohnen | 215 | 80 | 80 | 80 | 80 | 80 | 40 | 40 | 520 | 1’215 | 81 |
Essen | 310 | 163 | 191 | 195 | 184 | 259 | 38 | 53 | 20 | 1’414 | 94 |
Mobilität | 2 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 81 | 15 | 98 | 7 |
Aktivitäten | 6 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 30 | 0 | 36 | 2 |
Internet & Handy | 10 | 8 | 5 | 5 | 0 | 3 | 0 | 2 | 1 | 34 | 2 |
Anderes | 28 | 17 | 19 | 15 | 10 | 40 | 6 | 1 | 0 | 136 | 9 |
Total | 571 | 268 | 295 | 295 | 274 | 382 | 84 | 207 | 556 | 2’933 | 196 |
Hin- & Rückreise | 1’357 | 0 | 0 | 0 | 0 | 1’210 | 0 | 0 | 456 | 3’023 | 202 |
Total | 1’928 | 268 | 295 | 295 | 274 | 1’592 | 84 | 207 | 1’012 | 5’956 | 397 |
Wohnen
Bei unserer Ankunft in Ecuador haben wir knappe drei Wochen in Quito verbracht. Für 19 Nächte hatten wir ein Zimmer in der Wohnung eines Arztes namens José gemietet. Das hat uns 215 Franken gekostet. Wir hausten dort im obersten Stock eines achtstöckigen Gebäudes mit Wachpersonal rund um die Uhr. Die Glasfront im Wohnzimmer bot Aussicht über Quito und auf den Rucu Pichincha.
Anschliessend ging es nach Pomasqui, ein paar Kilometer nördlich von Quito. Dort wollten wir für drei Monate als Volontäre in den Projekten der Stiftung Sembrar Esperanza arbeiten. Als Volontäre durften wir in einem kleinen Häuschen auf dem Grundstück der Stiftung wohnen. Das kostete uns 40 Franken pro Monat pro Person.
Wegen Corona sind aus den drei Monaten dann etwas mehr geworden. Vor meiner Abreise Anfang Oktober gönnte ich mir im September dann noch einen Monat am Strand. Dort hatte ich über Airbnb eine Wohnung direkt am Strand im Fischerdorf Mompiche gemietet. In der Dachwohnung des dreistöckigen Hauses wohnte Freddy, der „Hausmeister“ und im ersten Stock Caroline, eine Touristin aus den USA, die sich schon seit Beginn des Lockdowns im März in Mompiche aufhielt. Ich wohnte im Erdgeschoss in einem 3-½-Zimmer-Appartement mit sechs Betten. Bisschen Overkill für mich alleine, aber das Haus am Strand gefiel mir einfach zu gut. Die Wohnung kostete für den ganzen Monat 480 Franken. Da ich für einen ganzen Monat buchte, gab es 50% Rabatt – der Normalpreis wäre 960 Franken gewesen.
Essen
Wie oben erwähnt, bereiten wir unser Essen in der Regel selber zu. Restaurants waren während des Lockdowns sowieso geschlossen, aber etwa ein- bis zweimal pro Monat bestellten wir auch beim Lieferdienst.
Zu zweit haben wir pro Monat so insgesamt durchschnittlich etwa 160 bis 200 Franken ausgegeben, um unsere Mägen zu füllen.
Wenn wir eine Mahlzeit beim Lieferservice bestellten, kostete das normalerweise etwa 14 Franken für uns beide. War aber nicht der allerbilligste Lieferservice.
Das ist verglichen mit der Schweiz zwar nicht sehr teuer, aber selber zu kochen ist schon nochmal eine Ecke günstiger. Wenn wir selber kochten, landeten wir im Schnitt pro Hauptmahlzeit pro Person bei etwa 50 bis 60 Rappen. Was wir zusätzlich ausgaben, ging jeweils für Snacks wie beispielsweise Kekse drauf, die wieder vergleichsweise teuer sind.
Lebensmittel einzukaufen ist für mich persönlich nur ein notwendiges Übel und nicht gerade meine Lieblingsbeschäftigung. Als ich ab Juli alleine war, habe ich mich deshalb auf das Nötigste beschränkt und nur einmal pro Woche frisches Gemüse und Früchte beim nächstgelegenen Tante-Emma-Laden geholt. Keine Kekse oder solches Zeug aus dem teureren Supermarkt. So habe ich in den letzten drei Monaten pro Monat im Schnitt für 37 Franken gegessen. Das macht im Schnitt pro Hauptmahlzeit zwischen 40 und 50 Rappen – ich hatte aber auch noch etwas Vorräte aus den Vormonaten, die ich aufbrauchen konnte.
Mobilität
Mit „Mobilität“ meine ich hier den Transport innerhalb Ecuadors. Die Kosten für die Hin- und Rückreise kommen später in einer eigenen Kategorie.
Während unseres Aufenthalts in Quito im Januar legten wir sämtliche Strecken zu Fuss zurück. Auch als wir beispielsweise das historische Zentrum besichtigten, gingen wir die sieben Kilometer (pro Weg) von unserem Zimmer bei José zu Fuss.
Die öffentlichen Verkehrsmittel machen dich aber auch nicht arm. Eine Busfahrt in Quito kostet in der Regel 25 Cent.
Als wir Ende Januar mit dem Bus nach Pomasqui fuhren, bezahlten wir pro Person 25 Cent bis zur nördlichen Stadtgrenze (bis zum Bus Terminal „La Ofelia“) und von dort aus für den Bus Richtung „Mitad del Mundo“ bis Pomasqui noch einmal 5 Cent. Für beide zusammen insgesamt also 60 Cent.
Da wir davor aber schon einmal nach Pomasqui und zurück fuhren, gaben wir im Januar aufgerundet sage und schreibe 2 Franken für die Busfahrten aus. 😉
Danach fiel in dieser Kategorie wegen des Lockdowns während einigen Monaten kein Rappen an.
Im August machte ich einige Ausflüge in der Umgebung Pomasquis (etwa bis 100 Kilometer rund um Pomasqui). Dafür durfte ich das Auto der Stiftung Sembrar Esperanza benutzen und musste nur das Benzin bezahlen.
Benzin ist in Ecuador ausgesprochen günstig. Ich habe für all die Ausflüge etwa eine Tankfüllung gebraucht (42 Liter), die 18 Franken gekostet hat (also etwa 43 Rappen pro Liter).
Zudem ging es Ende August ins Strandhaus nach Mompiche. Wir haben uns zu dritt für drei Tage einen Mietwagen geholt und die Mietkosten geteilt (36 Franken pro Person). Ich übernahm die Kosten für das Benzin. Die Strecke betrug knapp 400 Kilometer pro Weg, ist aber ziemlich hügelig und kurvig. Autobahnen gibt es nicht. So benötigten wir eine Tankfüllung von 15 Franken für den Hinweg und noch einmal eine für den Rückweg, den die beiden anderen aber alleine bestritten.
Als ich einen Monat später von einem der beiden wieder abgeholt wurde, bezahlte ich nochmal eine Tankfüllung für 15 Franken (und er die andere).
Mit dem Bus hätte die Fahrt von Quito nach Esmeraldas etwa 10 Franken gekostet. Wegen der Pandemie fuhren aber keine überregionale Busse.
Aktivitäten
In dieser Kategorie kann man viel Geld ausgeben, wenn man möchte. Mehrtagestouren durch den Amazonas, Segeltörn auf Galápagos oder ein Luxus-Package für die Tour auf den höchsten Gipfel Ecuadors, den Chimborazo, oder auf die Nummer zwei, den Cotopaxi.
Wegen Corona fiel Vieles davon sowieso flach, aber wir hätten solche Touren wahrscheinlich ohnehin nicht gebucht – oder nur sehr wenige.
Nicht, dass diese Dinge nicht sehenswert wären. Manchmal vergessen wir aber, dass ein Land auch neben den bekannten Sehenswürdigkeiten viel zu bieten hat. Und mit der Adoption von unserem Strassenhund Smiley war die Sache sowieso erledigt, da Hunde in den Nationalparks Ecuadors nicht erlaubt sind und wir ihn nicht einsperren wollten, nur um selber etwas anzuschauen.
Es gab nur sehr wenige Aktivitäten, für die wir etwas bezahlten:
- Der Einlass zu den Wasserfällen in Mindo: 5 Franken
- Eine Ganztages-Bootstour mit zwei Freunden in Mompiche: 25 Franken
- (und im Januar waren wir einmal Eis essen für 6 Franken) 😉
Alles andere, das wir unternahmen, war umsonst. Im August war trotzdem einiges los bei Smiley und mir, auch wenn es kaum etwas gekostet hat.
Internet & Handy
Alle Unterkünfte, die wir bewohnten, hatten WiFi: das Airbnb in Quito im Januar, unser Häuschen bei der Stiftung Sembrar Esperanza und auch das Strandhaus in Mompiche.
Es war jeweils nicht besonders schnell (zwischen 2 und 8 Mbit/s), aber hat im Alltag gut gereicht.
Für unterwegs hatten wir uns für 5 Franken eine lokale SIM-Karte des Anbieters Claro geholt. Zu diesem Zeitpunkt gab es ein Prepaid-Paket für 5 Franken, das 1 GB Daten enthielt und jeweils für 30 Tage gültig war. Das war perfekt für uns.
Ein paar Monate später reduzierten sie die Gültigkeitsdauer dieses Pakets auf 15 Tage und verdoppelten somit den Monatspreis, was mir ziemlich gegen den Strich ging, auch wenn sie gleichzeitig das Datenpaket auf 2 GB erhöhten. 🙂
Ich habe das Paket deshalb nicht mehr gelöst und jeweils nur für einen einzelnen Tag ein Datenpaket mit 100 MB für einen Franken gekauft, wenn ich es benötigte (mittlerweile enthält das Paket 200 MB).
Würde ich mir heute eine ecuadorianische SIM-Karte holen, würde ich mich für Tuenti entscheiden. Dort gibt es ein Prepaid-Paket mit 2 GB Datenvolumen, das 5 Franken kostet und 30 Tage gültig ist.
Anderes
Die Ausgaben in dieser Kategorie sind nicht so interessant, dass ich sie einzeln aufzählen müsste. Bei den durchschnittlich 15 Franken pro Monat handelt es sich hauptsächlich um Hygieneartikel.
Hin- und Rückreise
Die günstigsten Flüge von Zürich nach Quito und zurück gibt’s ab etwa 650 Franken pro Person. Direktflüge existieren nicht, normalerweise fliegt man über Amsterdam oder über Madrid.
Um unsere CO2-Bilanz etwas zu schonen, beschlossen wir, bei der Hinreise mit dem Zug nach Madrid zu fahren und von dort aus nach Quito zu fliegen. So konnten wir immerhin den deutlich schädlicheren Kurzstreckenflug nach Madrid eliminieren. Langstreckenflüge sind für die Umwelt natürlich auch nicht gut, aber bei Kurzstreckenflügen sind die Schadstoffemissionen pro Personenkilometer fast doppelt so hoch. Für die ganze Reise von Zürich nach Quito sparten wir immerhin 20 Prozent der Emissionen ein, indem wir mit dem Zug nach Madrid fuhren.
Es war dafür aber ein bisschen teurer. Die Zugfahrt nach Madrid kostete für uns beide 418 Franken und der Flug von Madrid nach Quito 939 Franken. Total also 1’357 Franken.
Ein Rückflug für dieses Jahr stand nicht unbedingt auf dem Programm. Wir hätten gerne noch mehr von Südamerika gesehen und hatten uns für die ganze Reise unbefristet Zeit gelassen.
Anika ist dann aber nach dem Lockdown mit dem ersten Flug nach Deutschland zurückgekehrt. Dieser Flug kostete 1’210 Franken.
Ich blieb noch ein paar Monate, weil unser Hund noch nicht mitkommen durfte und flog schliesslich Anfang Oktober für 456 Franken nach Zürich. Da ich mit unserem Hund reiste, der aus Ecuador direkt in die Schweiz eingeführt werden musste, konnten wir dieses Mal für den Abschnitt zwischen Madrid und Zürich nicht ein umweltfreundlicheres Verkehrsmittel nutzen.
Die genannten 456 Franken enthalten nur mein Ticket, ohne das Ticket für unseren Hund. Was das ganze Einfuhr-Prozedere für Smiley kostete, erkläre ich in einem separaten Post.
Was es sonst noch zu beachten gibt
Visa
Du merkst, dass in der Auflistung die Kosten für ein Visum fehlen. In den meisten südamerikanischen Ländern kannst du als Europäer ohne Visum einreisen und drei Monate bleiben. Für längere Aufenthalte brauchst du ein Visum.
Wir wollten uns vor Ort ein Volunteering-Visum besorgen, das für ein Jahr gültig gewesen wäre. Soweit wir wissen, hätte dies etwa 200 Dollar pro Person gekostet. Dazu kommen die Kosten für die benötigten Unterlagen – beispielsweise einen Strafregisterauszug mit Apostille und spanischer Übersetzung aus der Schweiz.
Wegen des ausgerufenen Gesundheitsnotstands benötigten wir während des ganzen Aufenthalts aber kein Visum.
Impfungen
Welche Impfungen du benötigst, musst du natürlich mit deinem Arzt oder einem Tropenarzt abklären.
Neben den bei uns üblichen Impfungen haben wir uns, wenn ich mich recht erinnere, gegen Tollwut, Gelbfieber und Typhus impfen lassen. Das hat für uns beide zusammen rund 430 Franken gekostet.
Laufende Kosten zu Hause
Zusätzlich zu den hier aufgeführten Kosten für die Reise brauchst du wahrscheinlich mindestens noch eine Krankenversicherung.
Je nach dem, wie lange du planst, fort zu sein, behältst du vielleicht auch deine Wohnung zu Hause, die weiterhin bezahlt werden muss.
Diese Kosten musst du natürlich auch einkalkulieren. Wenn du deine Wohnung abgibst oder sie während deiner Abwesenheit untervermietest, sind sie aber vermutlich relativ gering.
Fazit
Als ich mich vor unseren ersten längeren Abenteuern mit anderen Reisenden über die Kosten unterhielt, hörte ich alle möglichen Zahlen. Das Budget für eine 9-monatige Reise reichte von fast 0 bis 70’000 Franken.
Und alle diese Zahlen sind richtig. Du kannst für eine Reise mit etwas Kreativität praktisch nichts ausgeben oder 70’000 Franken. Oder etwas dazwischen. Oder sogar mehr.
Alles hängt von deinem persönlichen Reisestil ab.
Was ich hier zeige, ist nicht der richtige Reisestil. Ich zeige dir nur, mit welchen Kosten du rechnen kannst, wenn du ein ähnliches Abenteuer planst.
Lass dich nicht entmutigen, wenn dir jemand sagt, du bräuchtest 70’000 Franken, um neun Monate verreisen zu können. Du kannst auch für nur 200 Franken pro Monat ganz schön viel erleben.
Die Monatsberichte von Januar bis September mit allen unseren Ausgaben und dem Journal, was wir so erlebten:
- Unsere Ausgaben im Januar 2020 – geht der finanzielle Masterplan auf?
- Der günstigste Monat unseres Lebens – unsere Ausgaben im Februar 2020
- Ausgehsperre und Steuern – unsere Ausgaben im März 2020
- Familienzuwachs, illegal in Ecuador und der bisher teuerste Monat des Jahres – Monatsrückblick und Ausgaben im April 2020
- Plötzlich Grossfamilie und Zeitungsinterviews – Monatsrückblick und Ausgaben im Mai 2020
- Komplett aus dem Ruder gelaufen – Monatsrückblick und Ausgaben im Juni 2020
- Praktisch kostenlos gelebt in Ecuador – Monatsrückblick und Ausgaben im Juli 2020
- Der letzte Monat in Pomasqui – Monatsrückblick und Ausgaben im August 2020
- Smileys erster Haftpflichtfall – Monatsrücklick und Ausgaben im September 2020
1 Wenn dich unsere gesamten Ausgaben (und Einnahmen) interessieren, findest du diese in den Monatsberichten, die gleich über dieser Bemerkung aufgelistet sind. Dort findest du auch die Kosten, die für die Einfuhr unseres Hundes angefallen sind. Hierfür gibt es später aber noch einen separaten, übersichtlicheren Beitrag.